Letzte Woche stand sie final an… DIE Entscheidung: Bleibe ich als Mitgründerin des Start-ups elterngarten dabei und gebe weiterhin Gruppencoachings für den Standort Bonn – oder steige ich komplett aus! Voran gegangen waren klärende Gespräche über Rolleninhalte, Erwartungen aneinander mit der Gründerin der Firma: Tanja Misiak. Einer lieben Kollegin und guten Freundin.
Alle persönlichen Befindlichkeiten wurden gemeinsam aus dem Weg geräumt – denn wer wenn nicht wir Coaches sollten das mit der Kommunikation können :-))). Es war uns beiden klar: Die Rolle der Mitgründerin tut uns beiden nicht gut. Meine anderen Projekte mit Ruth, meine Coachings mit Müttern, Kindern und Coaches und die weiteren Buchideen haben für mich Vorrang. Aber es machte total Sinn, weiterhin in Bonn diese Gruppencoachings anzubieten. Schließlich war ich mittlerweile geübt im Konzept und die PR läuft gerade erst so richtig an! Und doch… irgendwie fühlte es sich nicht richtig an. Obwohl alle logischen Kriterien dafür sprachen, gab es doch einen Teil – sprichwörtlich (!) in mir, der dagegen war: Mein Herz. Wann immer ich daran dachte, kam keine Freude auf. Es hüpfte nicht. Obwohl das Team super nett ist, das Konzept gut, die Verdienstmöglichkeiten hervorragend waren. Sobald mein Kopf versuchte, mein Herz zu überzeugen, kam immer wieder der Gedanke: „Nein, ich will das nicht. Die anderen Projekte sind mir wichtiger. Die Einzelcoachings, die Vorträge und neuen Buchideen liegen mir wirklich „sehr am Herzen“.
Ich probierte es mit allen (Coaching-)Mitteln: ich stellte es auf, versuchte ein Verhandlungsreframing mit NLP und vieles mehr. Aber mein Herz blieb dabei. Die Freude wohnt woanders – und ich beendete mein eltengarten-Engagement nach sechs spannenden Monaten… und… fühlte mich frei. Richtig frei.
Wie ich gelernt habe auf mein Herz zu hören:
Meine erste Öffnung kam durch das Selbstcoaching mit den Büchern über die Coachingmethode Herzintelligenz. Das linke Buch ist deutlich kürzer und zeigt mit wenig Theorie direkt die Übungen. Das rechte ist vom Erfinder selbst, sehr dick und zum Teil etwas langatmiger zu lesen:
Vorher war mir das Herz überhaupt nicht bewusst. Ich interessierte mich meist nur für die Funktion der verschiedenen Gehirnarenale. Aber durch Doc Childre lernte ich, dass unser Herz 40.000 Gehirnzellen hat und natürlich permanent in Kontakt mit unserem Gehirn steht. Ich wusste vorher nicht, dass das Herz ein elektromagnetisches Feld hat, dass durch Messgeräte noch in einem Abstand von 3 Metern gemessen werden kann!
Es war mir neu, dass nur durch Nähe oder Berührung zweier Personen die Herzen in Resonanz miteinander gehen.
Also probierte ich die unterschiedlichsten Übungen aus – und siehe da: Mit der Zeit hatte ich das Gefühl, einen ganz guten Kontakt mit mir und meinem Herzen zu bekommen.
Zum Beispiel übte ich, Richtung Herz zu atmen und/oder dabei ein paar Minuten an etwas ganz Herzerwärmendes zu denken und sich das mit allen Sinneskanälen zu vorzustellen. Diese Übung brachte mir über einen längeren Zeitraum schon mal so ein erstes Gefühl für dieses Thema. In Konflikt- oder Entscheidungsfällen nutzte ich spielerisch die Übung Freeze Frame. Dabei lernte ich in fünf Schritten das Herz innerlich zu befragen und als letzten Schritt (der oft schwerste!) auch darauf zu hören.
Manche Menschen finden ihren Zugang über die innere Teile Arbeit mit NLP. Andere machen meine Herz-Meditation. Wieder andere stellen ihr Herz auf und stellen sich dann in den Bodenanker.
Es führen viele Wege dahin. Ich kann nur für mich sprechen, wenn ich sage:
Wenn man die Wahl hat (!) dann ist es ganz wunderbar auf sein Herz zu hören.
Der einzige Nachteil: Wenn ihr (wie ich) diese Techniken auch gerne Euren Klienten weitergebt, kann dies zu erheblichen Umsatzverlust – und einer besseren Welt zugleich führen :-). Neulich erreichte mich der begeistere Anruf eines Klienten: „Tanja – ich muss nicht mehr zu Dir kommen. Ich mach das jetzt alles alleine. Mit meinem Herzen! Ich stelle eine Frage und ich kriege so tolle Antworten. Danke nochmal!“.