Türchen 22: Skalierbarkeit – ein Mythos?

Skalierbare Geschäftsmodelle sind ein weites Feld. Aber eine Frage wurde mir in diesem Jahr sehr, sehr oft gestellt und zwar immer mit der entsprechenden Hintergrundgeschichte die mich stark an die 4-Stunden-Woche von Timothy Ferris erinnert: Kaum Arbeit, online Geschäft, viel Gewinn.

Die Frage lautet in Abwandlung: „Wie bekomme ich das auch?“ Das Fremdwort „Skalierbarkeit“ fällt dabei so regelmässig wie „online“ und wird immer mit ??? versehen.

Jetzt ist es ja erstmal so, dass Coaches und Trainer nun wirklich kein besonders faules Volk sind. Im Gegenteil – die allermeisten arbeiten sehr gerne. Was dann?

Meines Erachtens liegt das Hauptproblem darin, dass gerade Coaches und Berater viel im 1:1 Geschäft gebunden sind. Damit ist die Zeit sehr kostbar. Wichtigstes Learning: Wenn das Ihre Haupteinnahmequelle ist, dann dürfen Sie sich nicht weit unter dem ermittelten Durchschnittsgehalt pro Stunde von 160 Euro aufhalten. Sonst können Sie sich gar nicht finanzieren. Trainer haben es da etwas einfacher.

Aber auch Sie lockt das vermeintliche große Geschäft und das hat eben fast immer was mit Internet zu tun: Denn Online-Konferenzen, Vorträge, Challenges, Seminare (off oder online), Einzel-Coachings, Gruppen-Coachings, Seminare, Workshops oder Skype-Coaching. Das sind nur ein paar Formate mit denen Coaches & Trainer Geld verdienen – oder verlieren.
Es gibt noch einen weiteren Aspekt den Sie besonderrs an Online-Angeboten lieben: Indem Sie von der Einzelarbeit auf größere Verteiler wie Online-Seminare vorrücken, können Sie Ihre Arbeit viel mehr Menschen zuteil werden lassen und erhöhen den Hebel für Ihre Mission erheblich.
Vor den Jahren ohne flächendeckendes Internet wären diese Aspekte undenkbar gewesen. The Times they are a-changin’…

Die gute Nachricht: Es gibt auch für 1:1-Arbeiter gute Möglichkeiten, links und rechts des Weges Geld Mehr Menschen zu erreichen ohne den eigentlichen Schwerpunkt der Arbeit aufzugeben. Und das muss nicht zwingend online sein!

Skalierbar oder nicht – jede(r) muss sein eigenens Geschäftsmodell finden. Und das muss in erster Linie uns Freude bereiten und dem Kunden gefallen.

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