12. Türchen: Fachbuch des Jahres: Der Bestseller-Code

Diese Jahr habe ich mir (noch) mehr Zeit für Fachbücher genommen: Über Herzintelligenz, Visualisierung, Marketing, Postitionierung und über den Unsinn von Business Coaching (http://coachyourmarketing.com/exorzismus-am-arbeitsplatz-warum-coaching-und-auch-training-in-unternehmen-problematisch-ist/) habe ich gelesen.
Fachbuch des Jahres ist aber ein ganz anderes Buch geworde. Und nein, auch nicht „Erfolg durch Positionierung“ :-). Sondern ein Buch darüber, wie Bestseller „funktionieren“.

Es hört sich spooky an und das ist es auch: Jodie Archer (ehemals Pinguin Books, dann für Apple im Thema unterwegs, jetzt full-time-writer) und Matthew L. Jockers (Leiter des Nebraska Literary Lab) fütterten Ihren Recher mit Texten von Bestsellern und solchen, die es nie geworden sind.
Und kommen zu aussagekräftigen Ergebnissen über Kriterien, die einen Bestseller – eher einen Megasellern – ausmachen. Finden Muster, die den Schluss zulassen, man müsse sich nur an alle Erkenntnisse halten und das eigene Buch dementsprechend schreiben und schon wäre der eigene Megaseller geschrieben.

Um das gleich vorweg zu nehmen: So einfach ist das nicht. Und erst Recht kann (noch) kein Rechner der Welt dieses Kunststück vollbringen. Denn, es ist immer noch Kunst und dieses Buch tut der Bewunderung für (Bestseller-)Autoren keinen Abbruch.

Was dann? Es macht Spaß dieses Buch zu lesen. Wer sich weniger für die Daten-Analyse interessiert wird trotzdem davon „angesteckt“ und erfährt zudem viel darüber, was Menschen von Büchern erwarten – und was nicht. Es ist absolut faszinierend zu sehen, was Autoren wie Dave Eggers, John Green und Anthony Doerr mit E.L. James gemesinam haben.

Wer viel liest, ist klar im Vorteil und wird seine eigenen Erfahrungen mit der „Musterfindung“ abgleichen können. Ob sich die Forscher über Themen, Satzbau, den Einsatz von Artikeln (!) oder dem Vergleich der Spannungskurven hermachen, das Ergebnis ist frappierend.

Bücher sind die perfekten Weihnachtsgeschenke, oder?

Bücher sind die perfekten Weihnachtsgeschenke, oder?

Nachdem ich den ersten Schock überwunden hatte und meine Vorurteile gegen Jodi Picault, Danielle Steel und Co. geparkt hatte, konnte ich das Buch richtig genießen.
Auch wenn Sie nicht vorhaben, einen Millionseller zu schreiben können Sie dieses Buch mit Erkenntnisgewinn und Freude lesen. Tolle Diskussionsgrundlage auch für bibliophile Haushalte und deswegen garantiert auch ein „prickelndes“ Weihnachtsgeschenk.

Falls Sie das Buch nicht lesen wollen oder können – leider vorerst nur im Original lieferbar –  hier die ultimativen Tipps für ein erfolgreiches Buch ;-):
– Eher Hunde als Katzen
– Mehr emotionale Nähe als Sex
– Konflikte und Harmonie sowie,
– emotionale Ups and Downs regelmäßig verteilen
– Neue Technologien und Arbeit sind gute Themen
– Heldinnen sind Trend
– „Brauchen“, „wollen, „vermissen“ – diese Verben verkaufen
– Ausrufezeichen nicht
– 3-Akter kommen niemals aus der Mode

Dieser Beitrag wurde unter Rezension, Rund ums Buch, Texten abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.