„Vielleicht sind Geschichten einfach Daten mit Seele“
– Buchempfehlung nicht nur für Coaches –
Ich erinnere mich noch genau an die Situation. Boah, habe ich mich geschämt! In dieser Situation habe ich an alles gedacht, nur nicht daran, dieses Gefühl offen anzusprechen. Das wäre natürlich auch erst mal krass gewesen, aber die Scham hätte ich damit sofort in die Schranken verwiesen und vom Platz gejagt. Hätte, hätte…
Aber immerhin kann ich jetzt – gut ein Jahr später – davon erzählen: Wir hielten einen Vortrag zum Xten Male und er kam zum ersten Mal nicht an. Das Publikum ging einfach nicht mit! Wir wissen heute warum und haben unsere Lehren daraus gezogen – wenn auch andere als ich im Moment der Scham je hätte ahnen können.
Aber wer kennt das nicht: Man sucht erstmal „Schuld“ (für Tanja: Verantwortung) bei sich – fühlt sich mies und sucht nur noch das passende Loch in der Erde. Da jeder so ähnliche Situationen kennt (und das ist an sich ja schon mal beruhigend zu wissen) ist das Buch von Brené Brown nicht nur für Coaches eine gewinnbringende Lektüre. Denn ich habe als Leser auch erkannt, was ich tun kann und wie ich es anpacke, dass ich Verleztlichkeit zeigen kann ohne mir nackig vorzukommen. Und wie ich daraus am Ende tatsächlich erstarkt hervorgehe.
„Daring greatly. How the courage to be vulnerable transforms the way wie live, love, parent and lead““ steht auf dem englischen Titel, der deutsche lautet: „Verletzlichkeit macht stark: Wie wir unsere Schutzmechanismen aufgeben und innerlich stark werden.“
Wie so oft trifft es der deutsche Titel nur am Rande und ich hoffe, die Übersetzung ist ingesamt besser gelungen als es der Titel vermuten lässt. Die Forscherin Brene Brown lässt uns teilhaben an ihren Erkenntnissen zu Scham und Verletzlichkeit. Aber sie schafft es, Ihren gesammelten Daten ag Leben einzuhauchen und scheut auch nicht vor Beispielen aus ihrem Leben zurück. Es ist nämlich nicht so als sei die Schamforscherin frei von diesen hinderlichen Gefühlen—