Reinhard K. Sprengers Buchs „Das anständige Unternehmen“ habe ich seit Jahresbeginn sehr, sehr oft empfohlen. Es sind sowohl heiße Diskussionen als auch viele Ideen daraus entstanden. In meinen Augen ist es Pflichtlektüre für alle, die im Unternehmensumfeld als Coach oder Trainer arbeiten und ganz besonders eine Empfehlung für alle, die das als Ziel (jetzt noch ;-)) vor Augen haben…
Sprenger beschreibt auf gewohnt pointierte Art, was Unternehmen zu „anständigen Unternehmen“ macht und das heißt in erster Linie: „Anstand funktioniert durch Abstand. Das beinhaltet auch das Recht, nicht geformt zu werden.“
Ich fasse kurz zusammen: Unternehmen sind dazu da, Kundenbedürfnisse zu erwecken, zu erfüllen und damit Geld zu erwirtschaften. Und nicht dafür, Mitarbeiter zu erziehen.
Für Sie heißt das: Kunden die nicht aus eigenem Antrieb zu Ihnen finden sondern von Vorgesetzten geschickt wurden sind eine ganz andere Geschichte als Kunden, die aus eigenem Antrieb (und mit eigener Kasse) zu Ihnen kommen. Sie wurden nicht mit Coaching „versorgt“ sondern wollen für sich selbst sorgen!
Gerade wenn Unternehmen unter dem Label „Fürsorge“, „Mitarbeiterbindung“ oder „Compliance“ mit Coaching nachhelfen wollen, sollten Sie wachsam werden:
Potentialentwicklung (im Sinne des Unternehmens wohlgemerkt), Einführung von 360-Grad-Feedbacks auf allen Ebenen oder das Überprüfen (!) von Führungsstilen – wollen Sie das wirklich?
Wir alle wissen aus Lebenserfahrung und unserer Praxis, dass Sprenger Recht hat wenn er ausruft: „Wenn Sie etwas ändern wollen, ändern sie Strukturen. Und nicht Menschen.“