Das herausragende Buch 2016 zu benennen, ist ähnlich schwierig wie 2015. Für den Fachliteratur-Beststeller gibt es gar eine ganz eigene Rezension.
Aber, ich wiederhole mich, da es eh fast nichts Schöneres gibt als Bücherlisten :-), habe ich einfach eine gemacht mit meinen TOP-Titeln*.
Klassiker des Jahres: Hans Fallada, Jeder stirbt für sich allein
Pageturner: Antonin Varenne, Die sieben Leben des Arthur Bowman
Aktuell: Michel Hollebecq, Unterwerfung
Am Berg: Max Scharnigg, Die Besteigung der Eiger-Nordwand unter einer Treppe
Am Schreibtisch: Reinhard K. Sprenger, Das anständige Unternehmen
Russland, irgenwie auch aktuell: Tatanja Tolstoja, Kys
Tränen wert: Jonathan Safran Foer, Extrem laut und unglaublich nah
*Habe ich 2016 gelesen – sind aber fast alle (viel) älter
Dann das beeindruckendste Buch für mich in diesem Jahr:
Ryan Gattis: In den Straßen die Wut
Los Angeles 1992, nach dem Angriff auf Rodney King: Eine Stadt am Rande der Apokalypse. Wir werden mitten rein katapultiert und erst wieder ausgespuckt wenn der Autor mit uns fertig ist.
Das ergibt einen neuen Blick auf die USA im Jetzt-Zustand. Und, das ist wahrscheinlich das Abgefahrenste an diesem eh schon abgedrehten, irre schnellen Buch, es ist kaum möglic,h weniger als einen Funken Sympathie für diese gemeingefährlichen Figuren zu empfinden. Wie Gattis das macht, das ist einfach nur großartig. Und menschlich. Und sowas von bedrückend, wenn auch nicht ohne Hoffnung. Bitte lesen.